Atomenergie

Im neuen Kleid des Klimaretters fordert eine Phalanx aus konservativen Politikern und Strommanagern hierzulande längere Laufzeiten für die deutschen AKW. Die Atomlobby ist wieder auf dem Vormarsch. Aber zahlreiche Zwischenfälle auch in den vermeintlich sicheren deutschen Reaktoren zeigen: Atomkraft ist unbeherrschbar. Außerdem unterschlägt Atomkraft als "saubere" Energieerzeugung die Gefahren vom Uranabbau bis hin zur Endlagerung des Atommülls. Gerade die Urangewinnung stellt ein gravierendes gesundheitliches und ökologisches Problem dar. Dazu kommt die signifikante Haufigkeit von Leukämien im Umkreis von Atomkraftwerken.

ÖKO-Filmgespräch im Kino unterm Sonnendach im Rahmen der
ökofilmtour 2009
Mittwoch, 11. März 2009, 19 Uhr
Reimar-Gilsenbach-Saal im Haus der Natur
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam

AKW - KINDERKREBSSTUDIE
(3 Beiträge aus dem ZDF-Magazin „MonaLisa“, Sibylle Bassler, Barbara Dickmann, Angelica Fell)

Das Resultat vorangegangener internationaler Studien wurde auch durch eine groß angelegte deutsche „Kinderkrebsstudie KIKK“ im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz bestätigt: Je näher Kinder an einem Atomkraftwerk wohnen, umso häufiger erkranken sie an Krebs. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in der näheren Umgebung von Kernkraftwerken. Auffällig hoch sind die Zahlen von Leukämien und Lymphdrüsenkrebs, also Erkrankungen, die durch radioaktive Strahlung ausgelöst werden können. In drei Beträgen werden die Hintergründe kritisch beleuchtet, die zu einem Wissenschaftlerstreit führten, und wird gefragt, warum es bis heute keine umweltpolitischen Konsequenzen aus den Ergebnissen der Studie gibt.

DER STÖRFALL WAS GESCHAH WIRKLICH IN DEN AKW VON VATTENFALL
(WDR, Klaus Martens)

Gleich zwei Notabschaltungen an einem Tag, das hatte es in der Geschichte der Atomkraftwerke bis zu jenem 28. Juni 2007 in Deutschland noch nicht gegeben. An diesem Donnerstag passierte gleich in zwei Atomkraftwerken etwas, das zunächst wie ein Desaster nur für den Betreiber Vattenfall aussah. Aber der Brand im Maschinentransformator AT 01 des AKW Krümmel und der Kurzschluss in einer Schaltanlage des AKW Brunsbüttel hatten viel mehr Konsequenzen als nur die Schnellabschaltung beider Atommeiler: Ein GAU der ganz besonderen Art nimmt seinen Lauf, der „Vatten-Fall“ beginnt. Die Image-Kampagne als CO2-neutrale Kraftwerke gerät ins Wanken.

DRECKIGES URAN
(Beitrag aus dem ZDF-Magazin „Frontal 21“, Christian Rohde)

Deutschlands mächtige Energiekonzerne loben ihren umstrittenen Atomstrom als umweltfreundlich, werben gar damit. Dabei wird verschwiegen, dass der Abbau des Urans auch für die deutschen Atomkraftwerke bei den Ureinwohnern in Australien oder für die Menschen in Sibirien verheerende Umweltschäden verursacht – auch mit tödlichen Folgen.

Anschließend Gespräch mit Dr. Sebastian Pflugbeil (Präsident der Deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz)
und Prof. Dr. Jürgen Rochlitz (Mitglied der Kommission für Anlagensicherheit beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit)
Moderation: Ernst-Alfred Müller (FÖN e. V.)

Eintritt frei!