Professor Michael Succow

Der alternative Nobelpreisträger Professor Michael Succow ist wie Tschingis Aitmatow Ehrenprofessor (entspricht unserem Ehrendoktor) der Kirgischen Agraruniversität Bischkek. Prof. Succow hat in Bischkek mit EU-Hilfe einen Studiengang „Landschaftsökologie und Landschaftsnutzung“ eingerichtet, der auf dem von ihm an der pommerschen Landesuniversität etablierten Studiengang „Landschaftsökologie und Naturschutz“ aufbaut.
Viele Projekte der Greifswalder Michael-Succow-Stiftung richten sich darauf, solche Landschaften möglichst in international zertifizierte Schutzkategorien zu überführen und partiell durch Naturtourismus zu erschließen, so auch die Bemühungen Dr. Hagen Gottschlings vom Greifswalder Institut, 50.000 ha Walnussbäume am Westhang des Tienschan als Weltnaturerbe der UNESCO zu sichern.

Der alte Kulturraum Mittelasien besitzt trotz gigantischer Eingriffe in den Landschaftshaushalt, vor allem in sowjetischer Zeit, noch immer bemerkenswerte historisch gewachsene Kulturlandschaften mit traditionellen Nutzungsformen. Dazu zählen Gebirgssteppen so wie winterkalte Halbwüsten- und Wüstenökosysteme mit nomadischer und halbnomadischer Weidewirtschaft, aber auch naturnahe Wildobst-Fruchtwälder an den Hängen des Tienschan. Darüber hinaus existieren menschlich kaum berührte Naturlandschaften in atemberaubender Schönheit insbesondere in den Hochgebirgen des Tienschan und Pamir mit weltweit stark bedrohten Großtierarten, die zum Naturerbe der Menschheit gezählt werden müssen. Zahlreiche Expeditionen und Forschungsprojekte haben es Prof. Succow ermöglicht, die Natur dieses faszinierenden Gebirges zu erkunden und zum Schutz ausgewählter Naturräume beizutragen.„Immer mehr begreifen wir, dass Naturschutz eine ethische Dimension aufweist. Das Verhältnis eines Volkes zur Natur ist tief mit seiner Spiritualität verwoben, knüpft an ethische Normen, religiöse Vorstellungen an.“ Michael Succow